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Turnierberichte Erich Salzmann / Markus Menzi | 25.11.2019 23:23 Uhr | 2510x Gelesen

SSC-Final 2019

Einmal mehr war die SSC-Turnierserie sehr erfolgreich. Nach einer ausnahmsweise eineinhalb Jahre dauernden Saison mit 93 Turnieren, 166 Teilnehmern und einem Total von 947 Teilnahmen war ein Preisgeldtopf von 5000.-- CHF zusammengekommen, der nun am Finalturnier verteilt werden sollte.

Von den 31 qualifizierten Spielern, welche mindestens 10 mal an einem SSC-Turnier teilgenommen hatten (in einer normalen Saison sind 6 Teilnahmen erforderlich), nahmen 25 am Finalturnier teil (15 von ihnen im Bild). Im Unterschied zu allen anderen SSC-Turnieren wird das Finalturnier im einfachen KO-Modus ausgetragen. Wer verliert ist draussen. Die ersten 8 der Gesamtrangliste sind jeweils automatisch für das Achtelfinale gesetzt. Der Rest muss in vorhergehenden Runden ausmarchen, wer gegen diese 8 antreten darf.

Ein einziges Spielerpaar, Martin Dulka und Falk Wallenhorst mussten zwei Runden davor antreten. Martin konnte diese Partie in knapp 2 Stunden mit 3:1 für sich entscheiden.

Ebenfalls im Modus Best-of-5 fand die nächste Runde statt. In dieser setzte sich entweder immer der Favorit durch, oder dann gewann einer von zwei ungefähr gleich starken Spielern. Am meisten Mühe bekundete noch Marcel Müller gegen den diese Saison erstmals teilnehmenden Stéphane Perret vom Snooker Club in Sion. Der Romand führte zwischenzeitlich sogar mit 2:1, aber dann entschied der Favorit und vormalige Liga-A-Spieler die letzten beiden Frames doch noch deutlich für sich.

Da der einzige Match, der eine Runde früher angesetzt war als alle anderen, wie erwähnt fast 2 Stunden dauerte, verzögerten sich einige Partien etwas. Nachdem die Folgepartie zwischen Paul-Alain Wenger und Martin Dulka in einer knappen Stunde von Wenger klar mit 3:0 gewonnen wurde, begann er seine Achtelfinal-Partie gegen Philipp Dürig erst, als bereits fast alle anderen Partien der gleichen Runde schon beendet waren. Und dieser best-of-7 Match hatte es in sich.

Die beiden Kontrahenten kämpften erbittert um Rang 8 oder 9, die letzten beiden Plätze, für welche es gemäss Gesamtrangliste noch Preisgeld gibt. Philipp kämpfte sich bis zu einer 3:0 Führung durch. Paul-Alain gab aber nicht auf. Ein Frame ums andere holte er auf. Wie es oft sogar bei Profis vorkommt, ist der letzte Frame, mit dem man die Ziellinie überquert, der Schwierigste. Es kam, wie es kommen musste: Nach über 3 Stunden Kampf gewann der hartnäckige Romand auch den Decider und überholte damit Philipp in der Gesamtrangliste noch auf der Zielgeraden.

In den übrigen Achtelfinal-Paarungen siegten in den meisten Fällen die Favoriten mit einem Resultat von 4:1. In der Partie zwischen den als ebenbürtig einzustufenden Spielern behielt Pon Burntani gegen Israel Achim das bessere Ende für sich. Die einzige Überraschung der Runde gelang Erich Salzmann, welcher den klar stärker einzustufenden Rafael Giger mit 4:3 bezwang. Nachdem Rafael gleich im ersten Frame mit einem 25-er Break vorgelegt hatte, konnte Erich von einem Foul nach einem gut gelegten Snooker profitieren und dank einem 22-er Break von Braun bis Schwarz den ersten Frame noch stehlen.

Rafael gewann die nächsten zwei Frames, Erich glich wieder aus. Erneut ging der Zürcher in Führung, und erneut konnte der Berner aus-gleichen und damit den Decider erzwingen. Rafael verschoss etliche Bälle, die er sonst eigentlich locht, lag aber trotzdem in Führung. Ihm reichte eine Kugel während Erich noch die letzten vier Kugeln alle benötigte. Erst schaffte er Braun, etwas später auch Blau. Pink blieb nach einem Safety-Versuch von Rafael einfach lochbar liegen und Erich liess sich nicht zweimal bitten. Die allerletzte Kugel musste entscheiden. Der Lochversuch aus spitzem Winkel, mit Schwarz nur etwa 50cm von der Ecktasche entfernt, misslang Rafael ganz knapp, und als Folge davon blieben Schwarz und Weiss in fast gerader Linie vor der Tasche liegen. Das Lochen war nur noch Formsache.

Drei Viertelfinal-Partien endeten mit klaren Siegen. Alain Vergère bezwang Paul-Alain Wenger in Rekordzeit (25 Minuten für ein Best-of-7-Match) mit 4:0 und Kevin Wegmann siegte gegen Marcel Müller mit dem gleichen Resultat. Auch Stefan Schneider hielt sich schadlos und gewann gegen Pon Burntani ebenfalls mit 4:0. Einzig die Partie zwischen Umar Ali Shaik und Erich Salzmann war ausgeglichener. Erich konnte aber die gute Leistung nicht ganz wiederholen, verzeichnete mehrere Misscues, welche ihn teuer zu stehen kamen und hatte auch sonst mehr Mühe. Dabei wäre durchaus eine weitere Überraschung möglich gewesen, da auch Umar nicht sein bestes Snooker abrufen konnte. Letztendlich gewann Umar aber doch noch standesgemäss mit 4:2.

Die beiden Halbfinals wurden von den Favoriten jeweils mit 4:1 entschieden. Alain Vergère bezwang mit Kevin Wegmann den Titelverteidiger, während Stefan Schneider mit dem gleichen Resultat gegen Umar Ali Shaikh gewann.

Damit erreichten zwei Favoriten, beides Nati-A-Spieler, die Endrunde. Alain Vergère hatte bis dahin bei all seinen SSC-Teilnahmen dieser Saison gewonnen, und dabei keinen einzigen Match (!) und nur sehr wenige Frames verloren. Als Zweitklassierter der Liga-A ging er also als Favorit in das best-of-7 Endspiel. Aber man weiss ja zur Genüge, dass das 6-Red Format immer für Überraschungen gut ist.
Stefan liess sich jedenfalls nicht beeindrucken und holte den ersten Frame relativ deutlich. Den zweiten Frame konnte er nach einem 33-er Break von Alain mit 39:34 auf die letzte Schwarze noch stehlen.
Im dritten Frame blitzte dann die ganze Klasse von Alain auf, als er mit einer 63 das höchste Break des Finalturniers erzielte und auf 1:2 verkürzte.
Stefan liess sich darob nicht gross beirren, spielte weiterhin solide und schaffte es, ohne im Finalspiel ein einziges Break über 20 zu schiessen, auch die Frames 4 und 5 zum 4:1 Endstand für sich zu entscheiden.
Alain hatte damit im allerletzen Spiel der Saison zum ersten Mal ein SSC-Match verloren! Als Trostpreis blieb ihm der Sieg in der Gesamtrangliste (Preisgeld 700.--), das Tagespreisgeld für den 2. Rang (300.--) und das Preisgeld für das höchste Break im Finalturnier (100.--).

Herzliche Gratulation an Stefan Schneider zum Sieg am SSC-Finalturnier und dem Gewinn des SSC-Wanderpokals! (Plus 400.-- Preisgeld für den Tagessieg).
Ebenfalls Gratulation an Alain Vergère zum Gesamtjahressieg!
Das höchste Break der ganzen Saison war eine sehr starke 71-er Serie (nur 4 Punkte unter einem Maximum im 6-Reds Format), und wurde gleich zweimal erzielt, nämlich von Stefan Schneider und Marcel Müller. Das Preisgeld von 100.-- hierfür müssen sich die beiden also teilen. Herzliche Gratulation auch an sie für diese Top-Leistung.

Herzliches Dankeschön an Round Robin Snooker & Billards für die tolle Organisation des Finalturniers, an Yvonne für das feine Mittagessen, Stefan, Mike und Kevin als Tablefitter und Helfer vor und während dem Turnier und an Markus für den Einsatz als Schiedsrichter beim Finalspiel.

Herzlichen Dank allen Klubs, welche während der Saison SSC-Turniere durchgeführt haben. Und danke allen Spielern für die aktive Teilnahme. Die SSC-Turniere gehören zu den besten Anlässen für Neueinsteiger, welche mal ohne Verpflichtung an einem Turnier mitspielen möchten. Es wäre sehr zu begrüssen, wenn in der nächsten Saison alle Klubs, die Mitglied bei Swiss Snooker sind, in ihrem Lokal SSC-Turniere anbieten würden. Mehr noch, das ist sogar auch für Klubs möglich, welche dem Verband nicht angehören.

Neu: Videos auf Youtube:


Final Schneider-Vergère

 


Halbfinal Wegmann-Vergère

  Termin - Details

23.11.2019
SSC 2019 - Final ALL
- Samstag 10:00 Uhr 32er/16 K.O.  Dübendorf     

 
 
           
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