Von den 16 Liga-A-Spielern qualifizieren sich die besten 8 für die Endrunde.
Daniel Meyer gewinnt seinen Viertelfinal Forfait, da Luis Vetter nicht antritt. Damit verbleiben eigentlich nur drei wirklich heisse Kandidaten auf den diesjährigen Meistertitel. Alles andere wäre eine riesige Überraschung. Entweder holt Jonni Fulcher seinen fünften oder Risto Väyrynen seinen zweiten Titel, oder aber Alain Vergère schafft den ersten Vollerfolg.
Fulcher - Arnold
Jonni startet zögerlich in den Viertelfinal, verschiesst einfache Bälle, aber weil Pascal dasselbe tut, kommt er dann doch langsam in Fahrt und gewinnt schliesslich den ersten Frame recht klar. Im zweiten Frame kann Pascal ein schönes 42-er Break erzielen. Weil Jonni aber ebenfalls eine 39 schafft, entgleitet die Gelegenheit zum Punkten. Und damit ist wohl auch eine psychologisch wichtige Schwelle überschritten. Der Favorit holt auch die nächsten beiden Umgänge zu 4:0 Sieg.
Vergère - Wegmann
Alain spielt ruhig, Kevin etwas zerfahren und risikoreich, und deshalb geht der erste Frame klar an den Walliser. Danach geht es ähnlich weiter und bald ist Alain mit 3:0 voraus. Im vierten Frame erzielt Kevin im Schnellzugtempo ein 47-er Break und kann kurz darauf seinen ersten Framegewinn verbuchen. Ein grösseres Comeback wird aber nicht daraus.
Im nächsten Frame wird bei Foul und Miss durch Kevin der Pulk geöffnet und verteilt. Es gibt einiges zu grinsen, als Alain zuerst andeutet, er könnte das Miss nehmen. Der Schiedsrichter ist riesig froh, als er Gnade walten lässt. :)
Am Ende braucht Kevin jede Menge Snooker, zaubert noch ein wenig, aber es nützt alles nichts. Alain zieht in den Halbfinal ein.
Väyrynen - Schmid
Risto, direkt von Finnland kommend, muss mit fremdem Queue antreten, da das Gepäck noch irgendwo unterwegs ist. Trotzdem holt er sich gleich mal den ersten Frame. Jenson findet sich oft an der Bande wieder, versucht einige riskante Bälle, und gibt so immer wieder seinem Gegner Chancen.
Risto verschiesst immer noch recht viele Bälle, holt sich aber trotz fremdem Werkzeug auch den zweiten Frame. Und auch Frames 3 und 4 sind eine klare Angelegenheit. Der Respekt des Junioren vor dem amtierenden Meister ist noch etwas zu gross und dass er nicht 100%-ig fit ist, hilft der Sache natürlich auch nicht. Die Tatsache, dass Jenson bereits in seiner ersten Saison in der Liga A die Runde der letzten 8 erreichte, verspricht aber einiges für die Zukunft.
Halbfinals
Väyrynen - Meyer
Am zweiten Turniertag kann Risto wieder mit eigenem Queue antreten. Daniel Meyer gewann zwar den Viertelfinal Forfait, konnte sich aber am Vortag im Team-Wettbewerb auch Matchpraxis vor Ort aneignen, und holt sich dank Breaks von 23 und 28 Punkte gleich mal den ersten Frame. Eine weitere 23 im zweiten Frame ist dann aber zu wenig gegen die 49 von Risto. Von da weg ist es in den nächsten drei Umgängen ein zähes Ringen, bei denen jedesmal der Titelverteidiger die Oberhand behält und somit 4:1 in den Final einzieht.
Fulcher - Vergère
Im anderen Halbfinal kämpft Alain gegen Jonni. Ein 36-er Break reicht aber nicht ganz, und Jonni holt den Auftakt-Frame knapp. Im zweiten Frame legt Alain mit einer 41 vor, doch sein Gegner kontert mit einer 58, dem Höchstbreak des Finalturniers. Der Walliser lässt sich aber nicht allzu sehr beeindrucken, holt die nächsten beiden Frames, auch dank einer 42 und gleicht aus. Der zähe Schotte schafft es aber einmal mehr, wenn auch nicht so dominant wie auch schon, den Herausforderer auszubremsen und in den Final einzuziehen. Wie lange noch? Es scheint weniger eine Frage "ob" sondern "wann" zu sein.
Final
Väyrynen - Fulcher
Gibt es einen fünffachen oder einen doppelten Schweizermeister? Diese Frage galt es nun zu klären, nachdem der Anwärter für einen erstmaligen Titel aus dem Rennen war.
Vor einem Jahr hatte Risto eine eindrückliche Leistung gezeigt. Nachdem er im Halbfinal gegen Alain mit 1:3 und 0:66 (bei noch 67 Punkten auf dem Tisch) hinten lag, hatte er nach einer 67-er Clearance den Match noch gedreht, und danach den Final gegen Jonni mit 4:0 gewonnen.
Einen derartigen Whitewash wollte Jonni natürlich auf keinen Fall wieder zulassen.
Gleich den ersten Frame holt er dank zwei Breaks mit 80:8. Risto sammelt sich mit geschlossenen Augen und bleibt ruhig. Er holt nun seinerseits die nächsten beiden Umgänge ziemlich klar. Worauf Jonni erneut ausgleicht und danach wieder in Führung geht. Risto, nun mit dem Rücken zur Wand, erzielt, auch dank ein oder zwei unerwarteten Fehlern des Gegners, Breaks von 30 und 36 um den Decider zu erzwingen. Bei einer langen Safety, die aussieht wie ein gewollter Shot-to-Nothing, schleicht sich die angespielte Rote perfekt in die durch Schwarz um fast einem Drittel verkleinerte Tasche. Das darauf folgende Break ist vorentscheidend. Jonni kämpft zwar in gewohnter Manier um Snooker, doch der Gegner ist ebenbürtig und kann den Sack zum zweiten Titelgewinn in Folge zumachen.
Swiss Snooker gratuliert zum Meistertitel!
Ein grosses Dankeschön geht an die Schiedsrichter, ohne die wirklich würdige Finalspiele gar nicht möglich wären.
Und nicht weniger grossen Dank an Oliver Gantner und den Snookerclub Basel für die Durchführung des Finalwochenendes der Schweizer Meisterschaften.
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