Eigentlich hätte es ein ganz gewöhnlicher, gemütlicher SSC-Abend im Benteli's werden können. Doch es kam anders...
In der zweitletzten Woche der SSC-Saison hatten nämlich gleich vier Walliser entschieden, nach Bern zu fahren, und in der direkten Konfrontation die Vorentscheidung in der SSC-Jahresrangliste zu suchen. Vor Turnierbeginn lag der Berner Markus von Niederhäusern gerade mal 60 Punkte vor Alain Vergère, der in stetigen 100-er Schritten das Feld von hinten aufgerollt hatte. Alain konnte noch voll punkten, da er noch nicht 20 Turnierteilnahmen hatte, während sich Markus nur noch verbessern konnte.
Auf Platz 4 lag Matthias Prisi mit sicherem Abstand vor den Verfolgern Erich Salzmann und Paul-Alain Wenger, wobei letzterer nur gerade 10 Punkte Rückstand auf Erich hatte und obendrein erst noch voll Punkten konnte. Auf Rang 8 lauerte Toraman Kocamaz und hoffte, seine Position weiter zu verbessern.
Dahinter ging es aber auch noch bis weit unten in der Rangliste um Verbesserung der Platzierung, oder ganz einfach um das Erreichen der Mindestzahl von 6 Teilnahmen, damit man sich überhaupt für den SSC-Final vorqualifizieren kann.
Markus startete nicht optimal in das Turnier. Er musste zuerst zwei Unentschieden hinnehmen, ehe er sich in der letzten Gruppenpartie mit einem Sieg doch noch den ersten Platz in der Gruppe sichern konnte.
Derweil holte sich sein Hauptkonkurrent Alain mit drei Siegen in seiner Gruppe den gleichen Rang.
Toraman siegte in der dritten Gruppe vor Matthias Prisi, der sich damit ebenfalls für den Viertelfinal qualifizierte.
In der vierten Gruppe ergab sich nach sämtlichen Gruppenspielen ein absoluter Gleichstand. Alle vier Spieler lagen genau gleich auf, ohne Breaks oder sonstigen Vorteil. Die Turnierleitung entschied daher auf einen Blue-Ball Shoot-Out. David Martinet traf gleich im ersten Anlauf, worauf Erich knapp verfehlte. Paul-Alain würgte die Kugel mit viel Geratter ebenfalls in die Tasche, während Gabriel Kalina als Letzter verschoss. Somit war bereits nach je einem einzigen Versuch alles klar - Vorteil Wallis.
Im Viertelfinal hielt sich Markus mit einem 2:0 Sieg über Paul-Alain weiter im Rennen, während Alain Vergère gegen Matthias Prisi mehr Mühe bekundete und beim 2:1 erstmals einen Frame abgeben musste. Toraman Kocamaz und Billy Piller zogen ebenfalls mit je einem 2:0 Sieg in den Halbfinal ein.
Während Alain gegen Billy souverän mit 2:0 gewann, geriet Markus gegen Toraman mit 0:1 ins Hintertreffen. Doch dann drehte er auf und gewann die nächsten beiden Frames sicher.
Somit war der Final zwischen den beiden Führenden Tatsache geworden. Markus wehrte sich zwar im ersten Frame noch gut gegen die Niederlage, aber trotzdem ohne Erfolg. Im zweiten Frame liess Alain nichts mehr anbrennen und holte sich den Sieg.
Somit liegen nun eine Woche vor Saisonende die beiden Topfavoriten mit jeweils 1500 Punkten haargenau gleich auf. Weil Alain in der letzten Woche noch voll punkten kann, liegt der Vorteil auf seiner Seite.
Dahinter liegen viele Spieler noch relativ eng beisammen, und es dürfte bis und mit dem Finalturnier noch um manche Plätze sehr spannend werden.
Letzte Woche - letzte Chancen
Aktuell sind bereits 52 Spieler mit mindestens 6 Teilnahmen vor-qualifiziert für das Finalturnier. Also, unbedingt noch die Rangliste überprüfen um den Saisonhöhepunkt nicht wegen einer einzigen fehlenden Teilnahme zu verpassen. Aber auch wer schon 6 Teilnahmen hat, sollte sich nicht allzu sicher fühlen. Von all diesen qualifizierten Teilnehmern können maximal 40 Spieler mitmachen. Je höher man also in der Rangliste steht, desto sicherer kann man sich fühlen.
Und wer schon weiter vorne ist, kann mit zusätzlichen Punkten seine Position je nachdem deutlich verbessern.
SSC-Finalturnier
Von allen Spielern, die mindestens 6 Teilnahmen aufweisen, können die 40 bestklassierten, die sich auch wirklich dafür anmelden (manche können aus beruflichen oder anderen Gründen nicht dabei sein), am SSC-Finalturnier teilnehmen. Allen, die dabei sind, winkt zumindest eine Swiss Snookercup Tasse, aber es gibt auch einiges an Preisgeld und für die besten drei Plätze des Finaltages Pokale zu holen.
Am Finalturnier gibt es eine Setzliste. Die Top 8 sind bereits für die Runde der letzten 16 gesetzt. Die nächsten 8 in der Rangliste eine Runde davor, usw. Je tiefer man in der Rangliste steht, desto früher muss man im Finalturnier antreten, mit dem Risiko, dass man auch früher ausscheidet.
Sicher fühlen dürfen sich aber auch die Führenden nicht. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein guter Spieler am Finalturnier das Feld von hinten aufrollt, und am Ende sogar gewinnt. Und weil in den vorderen Rängen nicht nur Topspieler, sondern auch "Viel-Spieler" sind, hat so ziemlich jeder eine Chance auf ein gutes Resultat am Finalturnier.
Allen zusammen noch "Gut Stoss"!
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