Erich Salzmann | 29.11.2022 21:53 Uhr | 1592x Gelesen
Quattrick beim SSC Final 2022
Nach einer langen Saison mit 106 Turnieren mit 1020 Teilnahmen durch insgesamt 153 Spieler, fanden sich 29 Spieler zum Showdown im Bentelis in Bern ein.
Der klare Favorit wurde seiner Rolle gerecht, aber das Geschehen strafte auch ein paar Behauptungen Lügen.
Nachdem die Corona-Beschränkungen vollständig aufgehoben waren, erlebte die SSC-Turnierserie ein starkes Wachstum.
Turniere 59 -> 106
Teilnehmer 102 -> 153
Teilnahmen 614 -> 1020
Gleich geblieben ist die durchschnittliche Teilnehmerzahl pro Turnier: 10
Wie immer war das SSC-Finalturnier nicht nur ein spielerischer Saison-Höhepunkt, sondern auch eine schöne Gelegenheit, wieder mal Snooker-Kollegen aus anderen Klubs zu treffen, sich auszutauschen und gemeinsam einen feinen Mittags-Apero zu geniessen. Wir sind zwar Individualsportler, aber man sollte sich auch ein oder zwei Mal pro Jahr einfach etwas Zeit für das Zwischenmenschliche gönnen.
Die Gesamtrangliste ist jeweils auch die Setzliste für das Finalturnier. Spieler, die oft teilgenommen und viele Punkte gesammelt haben, werden für die 3. resp. 2. Runde gesetzt. (Sie haben aber auch deutlich mehr Startgeld in den Topf einbezahlt.) Das bedeutet aber nicht, dass keiner von hinten das Feld aufrollen kann. (Siehe Stefan Schneider 2019)
Von den Spielern, welche in der ersten Runde um 10 Uhr starteten, schaffte es einer bis ins Achtelfinale, und deren 2 sogar bis ins Viertelfinale. Letztere mussten also jeweils 2 höher gesetzte Spieler schlagen. Rafael Giger, der auch schon mal Finalist bei der 6-Red SM war, wurde nach zwei Siegen im Achtelfinale auf Schwarz im Decider durch Billy Piller geschlagen. Oliver Gantner konnte in der ersten Runde nach langem zähem Kampf ebenso knapp gegen Seifullah Jusaj gewinnen. Danach gewann er gegen Philipp Dürig mit 3:1 und gegen Erich Salzmann gar mit 3:0. Erst im Viertelfinale musste er sich dem deutlich stärkeren Markus von Niederhäusern geschlagen geben. Joel Hirschi konnte mit Siegen gegen Sauro Liciardello, Marco Tapogna und André Badertscher ebenfalls in den Viertelfinal einziehen, wo er dann von Alain Vergère gestoppt wurde, wobei ihm im vierten Frame nur Schwarz fehlte, um den Match zu verlängern.
Es ist also definitiv nicht wahr, dass es sich nicht lohnt, am SSC-Finalturnier mitzumachen, wenn man kein Top-Spieler ist!
Es ist auch nicht wahr, dass eine Teilnahme am SSC-Finalturnier keinen Sinn macht, wenn man auf der Gesamtrangliste weiter hinten klassiert ist!
Die letztjährige Finalpaarung wiederholte sich dieses Jahr bereits im Halbfinal. Auch diesmal konnte Michael Batt seine Chancen nicht nutzen und Alain Vergère zog mit klarem Resultat ins Endspiel ein.
Währenddessen hatte Matthias Prisi nach einem guten Match gegen Dirk Siegenthaler sein Pulver etwas verschossen. Markus von Niederhäusern, der zuerst den Junioren-Schweizermeister Jenson Schmid regelrecht vom Tisch gefegt hatte, und dann nach einem etwas verpatzten ersten Frame auch gegen Überraschungsmann Gantner nichts mehr anbrennen liess, besiegte Prisi genau so deutlich wie vorher den Junioren.
Da der zweite teilnehmende Liga-A-Spieler Urs Freitag wieder mal kein Losglück hatte (manche würden sagen, er hätte öfter teilnehmen müssen...), traf er bereits im Achtelfinale auf Alain Vergère und schied mit klarem Resultat aus.
Im Final standen sich also der frischgebackene 6-Red Schweizermeister Alain Vergère und der Schweizer Meister von 1992 und 1996, Markus von Niederhäusern gegenüber. In der Saison 2021 hatte er es als Einziger geschafft, Alain in einem der SSC-Turniere zu schlagen. Nun hoffte er natürlich, diesen Exploit zu wiederholen. Bereits der erste Frame ging aber mit deutlichem Resultat an Alain. Im zweiten Frame hatte Markus eine gute Chance, machte aber zu wenig Punkte, so dass Alain zum 2:0 erhöhen konnte. Sehr ähnlich sah es im dritten Frame aus, bis Alain beim Lochen von Grün ein Foul passierte (er berührte eine andere Kugel), welches er fairerweise auch sofort selber anzeigte. Markus nutzte die Chance und räumte zum ersten Framegewinn ab. Frame 4 war ein schwacher Umgang mit sehr tiefem Score, wobei Alain den Vorsprung von zwei Frames wieder herstellte. Danach setzte er zu einem famosen Endspurt an: Eine total Clearance von 74 Punkten! Frame, Match, Turnier- und Jahressieg!
Nach zwei Hattricks in den Vorjahren wurde es diesmal sogar ein Quattrick für Alain Vergère: Tagessieg, Jahressieg, höchstes Break des Finaltages (74) und höchstes Break der gesamten Saison (75).
Herzliche Gratulation dem Sieger, aber auch allen anderen Spielern zu ihren Leistungen, sowohl am Finalturnier wie auch während des Jahres!
Und herzlichen Dank dem Bentelis Team für die Durchführung des Finalturniers, sowie Mike Wapf für seinen Einsatz als Schiedsrichter!
PS:
Es wäre toll, wenn weitere Klubs SSC-Turniere durchführen würden! Dadurch erhielten mehr Spieler aus allen Landesgegenden Gelegenheit, mitzuspielen.
Auch sollte ein Klub wenigstens ein klein wenig mehr als nur die Mindestanzahl von 6 Turnieren durchführen, so dass alle Spieler eine realistische Chance auf eine Finalqualifikation erhalten, und nicht zu langen Reisen gezwungen sind, um die benötigen Turnierteilnahmen zu erreichen.
Klubs mit kleinerem Teilnehmerfeld, die noch in halbwegs vernünftiger Entfernung voneinander entfernt liegen, könnten sich absprechen, so dass sie die SSC-Turniere nicht am gleichen Wochentag durchführen, oder sich sogar wochenweise abwechseln, und es mal am einen, mal am anderen Turnierort ein etwas grösseres Spielerfeld, und dementsprechend mehr Punkte zu holen gibt.
Setzt euch bei eurer Klubleitung dafür ein, dass ihr auch gute Chancen habt mitzumachen!
Die Klubs, welche sich für die SSC-Turniere engagieren, haben in der Folge meistens auch mehr Lizenz-Spieler und natürlich auch insgesamt mehr Betrieb. Es lohnt sich also!
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