Gegen Ende einer wegen dem Corona-Virus sehr aussergewöhnlichen Saison, kommt der Schweizer Snooker-Profi Alexander Ursenbacher zunehmend in Form. Die Turniere finden zwar unter gleichem Namen, aber alle irgendwo in Grossbrittanien statt, und zwar in einer sogenannten Blase, wo Hotel und Turnierhalle im gleichen Komplex sind und Spieler nach einem vorgängigen Test den Ort erst nach dem Ausscheiden verlassen.
Bereits bei der Welsh Open erreichte Ursenbacher (Nr. 60 der Weltrangliste) dank zwei Siegen gegen deutlich besser klassierte Gegner (Noppon Saenkham, Nr. 42 und Robert Milkins, Nr. 41) die dritte Runde. Dort verlor er knapp mit 3:4 gegen Jordan Brown (Nr. 81), welcher danach für eine der grössten Überraschungen im Snookersport sorgte, als er im Final O'Sullivan bezwang und das Turnier gewann.
Am Gibraltar Open, dem letzten Open Turnier der Saison vor der Weltmeisterschaft, konnte der Schweizer an den guten Leistungen anknüpfen. Gegen die Chinesen Yuan Sijun (Nr. 63), und Zhou Yuelong (Nr. 18) und den Engländer Mitchell Mann setzte er sich jeweils mit klarem Resultat durch und erreichte so das Achtelfinale.
Dort traf er auf den Engländer Judd Trump, die Weltnummer 1 und der Weltmeister von 2019. Der Rheinfelder Alex Ursenbacher war der krasse Aussenseiter in dieser Begegnung. Zwar hat er bereits bewiesen, dass er sich von grossen Namen nicht beeindrucken lässt. Schon zweimal gewann er gegen den 6-fachen Weltmeister Ronnie O'Sullivan. Diesmal gelang ihm aber kein solcher Exploit und er verlor gegen den Favoriten klar und deutlich.
Trotzdem war es für ihn kein schlechte Woche. Seine Chancen stehen sehr gut, bis Ende Saison in den Top 64 zu bleiben, und somit auch in der nächsten Saison bei den Profis antreten zu können, ohne sich erst qualifizieren zu müssen.
Das Gibraltar Open bot auch sonst noch ein paar spezielle Momente. Kein Geringerer als der 7-fache Weltmeister Stephen Hendry wagte nach 9 Jahren Abwesenheit eine Rückkehr zu den Profi-Spielern. Er hatte eine Einladungs-Tourkarte erhalten, welche ihm erlaubt, an den Turnieren teilzunehmen. In seinem ersten Match traf er auf einen extrem gut spielenden Matthew Selt und verlor 1:4. Dabei deutete er aber mit einer Serie von über 100 Punkten an, welche Fähigkeiten immer noch in ihm stecken. An der Qualifikation für die WM will es der "King of the Crucible" nochmals versuchen.
Und ein weiterer Snooker-Senior, der unverwüstliche Jimmy White, erreichte in diesem Turnier ebenfalls das Achtelfinale. Auf dem Weg dorthin schlug er den Weltmeister von 2015, Stuart Bingham. Im Achtelfinale war dann allerdings für den Veteranen auch Schluss.
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