Nach seinem Auftaktsieg gegen den Snooker-Veteranen Nigel Bond, musste Alexander Ursenbacher in der zweiten Runde des UK Open gegen keinen geringeren als den sechsfachen Weltmeister Ronnie O'Sullivan antreten.
Das UK Open ist eines der drei grossen Turniere im Kalender der Snooker-Profis. Wer dieses neben der Weltmeisterschaft und dem Masters Turnier gewinnt, holt sich die sogenannte Triple Crown (Dreifachkrone) und gehört zu den ganz grossen in diesem Sport. O'Sullivan führt mit sagenhaften 20 Siegen an diesen drei Turnieren die Rangliste der allerbesten Spieler an.
Der einzige Schweizer Snooker Profi musste 2019 anlässlich des Welsh Open zum ersten Mal gegen O'Sullivan antreten und überraschte in einem Best-of-7 Match mit einem 4:2 Sieg. Aber nur wenige hätten wohl darauf gewettet, dass er auch in einem Best-of-11 Match triumphieren könnte.
Doch die Weltnummer 66 legte gleich mal vor und gewann die ersten beiden Frames. O'Sullivan holte mit einem 68-er Break den dritten Frame, doch war das bereits seine höchste Serie des Tages. Im vierten Frame hatte er bereits 35 Punkte Vorsprung, als er den Spielball versenkte. Ursenbacher räumte den Tisch ab und ging mit 3:1 in die Pause.
Nach der Pause verkürzte zuerst der Weltmeister, und dann erhöhte der Schweizer auf 4:2. Danach holte sich O'Sullivan drei Frames in Serie und ging mit 5:4 in Führung. Er konnte aber den Sack nicht zumachen und Ursenbacher erzwang den alles entscheidenden 11-ten Frame. Nach einem tollen langen Einsteiger legte er mit 47 Punkten vor, hatte dann aber keine Position mehr um das Break fortzusetzen. Er gewann jedoch den darauf folgenden Safety-Schlagabtausch und erzielte weitere 36 Punkte zum Sieg.
O'Sullivan gab offen zu, dass er zu viele Fehler gemacht hatte und sich für seine Leistung schämt. "Alex hat gut gespielt und den Sieg verdient." Für Ursenbacher ist es wohl der beste Sieg seiner Karriere. Trotzdem bleibt er bescheiden: "Eigentlich habe ich in der Welt des Snookers noch nichts Grosses erreicht. Im nächsten Match werde ich wieder mehr Druck spüren." Seine potentiellen Gegner sind zwar auch sehr gute Spieler, liegen aber in der aktuellen Weltrangliste hinter dem Schweizer.
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