Zum allerersten Mal organisierte Swiss Snooker ein Masters Turnier für Spieler über 40. Im voll besetzten Spielerfeld fanden sich auch einige illustre Namen, so unter anderem die beiden ehemaligen Schweizer Meister Tom Zimmermann (Hildisrieden LU) und Stefan Schneider (Aarau).
Das Los entschied über die Setzliste für die Vorrunde. Aus den sechs Gruppen mit je vier Spielern würden sich dann jeweils die Sieger und die zwei Gruppenzweiten mit den meisten Punkten für das Viertelfinale qualifizieren.
Ein hartes Los erwischte Tom Zimmermann, der unter anderem mit Naticoach Urs Freitag (Flüelen) einen weiteren sehr starken Spieler in der Gruppe hatte. Der immer noch in der Liga A spielende Freitag verlor zwar sein Auftaktspiel, konnte dann aber in der Knüller-Partie der Gruppe gegen Zimmermann einen Sieg verbuchen. Am Schluss der Vorrunde standen beide mit gleich vielen Punkten da, aber Freitag hatte sich dank dem Sieg in der Direktbegegnung die Viertelfinalqualifikation gesichert. Für Zimmermann blieb nur noch ein langes Warten und Hoffen, bis auch die Nachmittags-Gruppen ihre Vorrunden abgeschlossen hatten.
Schlussendlich zahlte sich die Warterei aus und der 5-fache Schweizer Meister gelangte als bester Zweitplatzierter in die nächste Runde.
Im Viertelfinale stolperte dann der erste der Mitfavoriten. Nachdem er in der Vorrunde den ebenfalls in der Liga A spielenden Mohanraj Sivasubramaniam geschlagen hatte, musste sich der zweifache Schweizer Meister Schneider nach gutem Start in die Partie überraschend doch noch seinem Gegner, dem Routinier Martin Schärer aus Strengelbach, der schon seit 1990 das Queue in der Hand hält, geschlagen geben. Zimmermann und Freitag konnten beide ihre Viertelfinalpartien gewinnen. Zimmermann gewann recht klar gegen Thomas Grendelmeier, während Freitag gegen den Italiener Simone Zappi den zweiten Frame abgeben musste. Zu ihnen gesellte sich als letzter Halbfinalist Daniel Meyer aus Lützelflüh im Emmental, welcher gegen den schon lange in Bern wohnhaften Deutschen Thomas Weber die Oberhand behielt.
Im ersten Halbfinal konnte Routinier Schärer dem Emmentaler, der bereits seit 10 Jahren in Bern Snooker spielt, zwar den ersten Frame abringen, verlor dann den zweiten Frame knapp und im entscheidenden dritten Durchgang machte Meyer den Sack zu.
In der anderen Halbfinal-Paarung mussten Urs Freitag (aus Flüelen) und Tom Zimmermann (aus Hildisrieden) erneut gegeneinander antreten. Der vormalige Schweizer Meister liess sich nicht zweimal bitten und nutzte die Gelegenheit, die Scharte vom Vormittag auszuwetzen. Mit einem klaren 2:0 Sieg zog er in den Final ein.
Nach einem sehr langen Turnier konnte der Final erst weit nach Mitternacht gestartet werden. Trotz Müdigkeit legte Meyer mit toll gelochten Bällen und einer guten 31-er Serie vor und verbuchte den ersten Frame für sich. Im zweiten Frame ging es hart auf hart und es gelang Zimmermann, diesen noch auf der letzten Schwarzen Kugel zu stehlen und den Ausgleich zu erzwingen, nachdem der Berner kurz zuvor eine Chance zum Sieg nicht verwerten konnte. Auch der alles entscheidende dritte Frame wird erst auf der allerletzten Kugel entschieden. Tom Zimmermann warf nun seine jahrelange Erfahrung, unter anderem auch bei Europa- und Weltmeisterschaften, in die Waagschale. Er nutzte seine Chance und gewann das 1. Berner Snooker Masters.
Ist dann erst mal der Frust über die vergebenen Chancen etwas verflogen, wird auch Meyer auf seinen hervorragenden zweiten Rang stolz sein können.
Swiss Snooker gratuliert zum Erfolg und dankt dem Benteli's für die Durchführung des Turniers!
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