Das Halbfinale gegen Alexander Ursenbacher (4:1) wahr wohl eine kleine Vorentscheidung. Im anderen Halbfinale standen der ausser Form spielende Thomas Fischer und ein müder Stefan Schneider, der am Vortag über einen Marathonmatch gehen musste. Aber mal schön der Reihe nach.
Gleich im ersten Frame des Turniers unterstrich der Mitfavorit Alexander Ursenbacher gegen Urs Freitag seine Ambitionen auf den Titel, indem er bereits mit einem 119-er Break nur knapp an einer Total Clearance scheiterte. Die weiteren Frames waren lediglich Routine. Etwas Unerwartet waren wohl die Siege von Rolf Giedemann gegen Manuel Zweifel mit 3:2 sowie Oliver Wäfler gegen Claudio Villani gleich mit 3:0. Alle anderen Partien endeten jeweils mit 3:0, ausser Juniorenmeister Kevin Wegmann, welcher gegen Marcel Müller mit 1:3 unterlag.
Somit kam es im Viertelfinale nicht zum erwarteteten Duell Zweifel-Fischer, (Zweifel hat in diesem Jahr über eine von drei Niederlagen von Fischer verfügt) sondern Giedemann-Fischer. Im dritten Frame konnte Fischer kurzzeitig sein können unter Beweis stellen indem er mit einer 52-er Clearence den Frame auf Schwarz noch gewinnen konnte. Ansonsten blieb die Partei glanzlos. Oscar Medela musste einen 2 zu 0 Rückstand in einen 4:2 Sieg gegen Oliver Wäfler wettmachen, ansonsten war auch diese Partie erwartungsgemäss an den Matchfavoriten gegangen. Marcel Müller ist in dieser Saison auch nur einer von drei, der an QT's einmal gegen Alexander Ursenbacher gewann. Somit konnte man auf diese Partie enorm gespannt sein. Wer nach einer Stunde versuchen wollte, etwas von diesem Match zu sehen, wurde masslos enttäuscht. Denn Alexander fegte Swiss Rocket förmlich von der Platte. Ohne eine wirkliche Chance zu haben, verlor Marcel gleich mit 4:0. Jung, energiegeladen, dynamisch, offensiv und dann auch noch die kürzeste Tabletime, was unseren "alten Säcke" -insider- da wohl erwartete. Dagegen halten wollten Stefan Schneider und Tom Zimmermann. Wer zu später Stunden noch in Basel auftauchte, konnte noch Snooker sehen. Stefan Schneider gewann mit 4:3, nachdem er bereits 3:1 in Führung lag und nutzte dabei den Basler Sonnenuntergang zu seiner Unterstützung. Nach rund 4.5 Stunden konnte Tom Stefan gratulieren.
Das Halbfinale zwischen Fischer und Schneider ist schnell erklärt. Fischer konnte auch aus körperlichen Gründen nie sein Spiel finden. Zuviele einfäche Bälle gingen daneben und die Breakspalte auf dem Scoreboard war leer. Stefan Schneider spielte zwar auch nicht überragen konnte immerhin eine 49 und 38 auf sein Konto buchen. Eine 4 zu 0 Klatsche bildete die erste Niederlage nach 14 Matchsiegen und drei Titeln in Folge das jähe ende einer Dominanz.
Am Gegentisch fand Oscar trotz etwas Stress bei der Anreise schnell ins Spiel und konnte auf 2 zu 0 davon ziehen. Im dritten Frame gewann Alex dank einem Break von 37 und nahm den Schwung gleich in den vierten Frame und spielte ein Break von 54. Der Ausgleich lag nahe, Oscar fand jedoch die Löcher fur die restlichen Bälle und konterte mit einer 74-er Clearence. Ein sensationeller Frame von beiden und eine 3 zu 1 Führung für Oscar. Frame 5 gewann er am Schluss auch auf die Farben und verwies einer der Hauptfavoriten auf den dritten Rang.
Oscar wurde seiner Favoritenrolle im Finale gerecht. Schneider war zwar sichtlich Müde, doch auch bei Oscar kam langsam die Energie nicht mehr. Oscar's Kampf, sein Wille und auch der Lauf aus dem Halbfinale half ihm einen Vorsprung vor der ersten Pause auf 3 zu 1 aufzubauen. Nach der Pause und einer 4 zu 1 Führung, gewann Stefan Schneider seinen zweiten Frame. Zu mehr reichte es allerdings nicht mehr und Oscar gewann verdient seinen zweiten Meistertitel.
Im Juniorenfinale gewann Kevin Wegmann gegen Marvin Losi mit 3:1, Gabriel Jenny hatte keine Konkurrenz und behält somit Ihren Meistertitel.
v.l.n.r
Thomas Fischer, Gabriel Jenny, Stefan Schneider, Alexander Ursenbacher, Oscar Medela, Sebastian Larius, Franz Stähli, Kevin Wegmann, Marvin Losi, Rafael Giger
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