Wie schon viele Jahre fand am letzten Wochenende das Chrismas Open statt. Dieses Jahr wurden alle Partien in Unterentfelden gespielt und es waren wieder sehr interessante Matches mit zum Teil auch sehenswerten Breaks zu bestaunen.
Die Vorrunde wurde in 5 4er Gruppen und 3 3er Gruppen gespielt wobei die Spiele in den 3er Gruppen „best of 5“ gespielt wurden, um den Spielern auch eine angemessene Tischzeit geben zu können.
In Gruppe 1 setzte sich erwartungsgemäss Tom Zimmermann vor Martin Moser, Markus Lebong und Philipp Dürig durch. Tom verlor lediglich 1 Frame gegen Markus. Der wiederum verstellte sich im Decider gegen Martin Moser auf die letzte Schwarze und Martin pottete dann einen sehenswerten Longpot zum 2:1 und wurde somit verdient Gruppenzweiter.
In Gruppe 2 trafen sich mit Stefan Schneider, Martin Hasler und Peter Galie alte Bekannte. Komplettiert wurde diese Gruppe mit Nirek Kaltenborn. Schlussendlich setzte sich Stefan Schneider knapp vor Martin Hasler durch. Mit einer 44 spielte Stefan auch das höchste Break der Gruppe.
Gruppe 3 entschied am Ende Marcel Müller vor Glyn Atherton für sich. Glyn spielte dabei gegen James Kong im 3. Frame ein wunderschönes 63er Break, nachdem James bei 8 Punkten mit einem vergebenen Splitt auf Schwarz den Pulk komplett öffnete und dadurch Glyn einen offenen Tisch hinterliess. Der Unglückliche 4. In dieser Gruppe war Markus Kiefer, der alle seine 3 Spiele mit 1:2 verlor.
Gruppe 4 war eine 3er Gruppe, in der sich Luis Vetter souverän gegen Branko Radisavljevic (2) und Markus Berliat durchsetzte. Er spielte gegen Markus Berliat mit einer 83 auch das höchste Break des ersten Tages.
In der ziemlich stark und auch ausgeglichen besetzten Gruppe 5, auch eine 3er Gruppe, konnte Mohan Sivasubramaniam seine Routine gegen Marvin Losi und Thomas Grendelmeier ausspielen und wurde Gruppenerster vor Marvin, der sich wiederum nur knapp gegen Thomas durchsetzte.
In Gruppe 6 hatte Umar Ali Shaikh einen guten Tag und konnte ein 68er Break spielen. Er setzte sich dann auch als Erster seiner Gruppe vor Sandro Hasenfratz und Rafael Giger durch. Sandro spielte dabei auch noch ein 42er Break.
Die Gruppen 7 und 8 fanden am Abend statt. Hierbei versprach die Gruppe 7 mit den Routiniers Urs Freitag, Franz Stähli und Sinan Cetinkaya und dem letztjährigen Finalisten beim Christmas Open Jannick Kurzen sehr spannende und hochklassige Spiele. Urs Freitag gewann hierbei alle seine 3 Spiele und verlor nur 1 Frame gegen Jannick und spielte dabei auch noch ein 50er Break. Hinter Urs konnte sich Sinan als zweiter für das Finaltableau qualifizieren.
In Gruppe 8 setzten sich mit Kevin Wegmann und Raoul Niederreuther die Favoriten durch und gewannen ihre beiden Spiele gegen Renato Brechbühl und Semko Safari. Im Spiel um Platz 1 der Gruppe gewann dann Kevin 2:0 gegen Raoul.
Somit kam es am Sonntag Morgen zu folgenden Achtelfinalpartien:
Luis Vetter – Sinan Cetinkaya
Im ersten Frame zeigte Luis gleich, warum er mittlerweile trotz seiner jungen Jahren bereits ein gesicherter Top 12 Spieler der Schweiz ist und gewann klar vor den Farben. Aber im nächsten Frame konnte ihn Sinan dann bremsen und seine Erfahrung ins Spiel bringen und es stand 1:1. Danach legte Luis jedoch einen Gang zu und gewann Frame 3 und 4 mit Breaks von 37, 29 und 27 deutlich zum 3:1.
Martin Hasler – Marcel Müller
Im ersten Frame war gleich Hochspannung angesagt! Marcel gewann mit der letzten Scharzen, nachdem Martin ihm diese direkt vors Loch gelegt hatte. Da nützte ihm leider auch sein 31er Break nichts mehr. Im zweiten Frame war die Partie dann deutlicher zu Gunsten von Marcel und es stand 2:0. Martin machte dann im 3. Frame eine 45, verlor aber trotzdem noch den Frame und musste sich Marcel trotz Breaks von 31 und 45 mit 0;3 geschlagen geben.
Tom Zimmermann - Raoul Niederreuther
Der erste Frame gewann Tom ohne grosse Höhepunkte und ging mit 1:0 in Führung, wobei er diese Führung kurze Zeit später nach zwischenzeitlichem Rückstand mit einem 35er Break bis Pink im 2. Frame auf 2:0 ausbauen konnte. Im dritten Frame konnte Raoul in einem sehr engen Frame mit der letzten Schwarzen auf 1:2 verkürzen. Ihm gelang in diesem Frame auch ein 32er Break. Und es ging im 4. Frame so weiter. Raoul gewann schlussendlich mit 69-55 und erzwang somit den Decider. Hier bekam aber dann Tom wieder Oberwasser und konnte schliesslich diesen Frame und auch das Match für sich entscheiden und ins Viertelfinale einziehen.
Branko Radisavljevic – Kevin Wegmann
Hier legte Kevin los wie die Feuerwehr und gewann die ersten beiden Frames klar in nur 40 Minuten. Und auch der 3. Frame ging schlussendlich an Kevin, der sich somit souverän mit 3:0 durchsetzte.
Stefan Schneider – Glyn Atherton
In einem hochklassigen 1. Frame gewann Stefan knapp mit 71-61 und spielte hierbei auch eine 45. Das zweite Frame holte sich dann Glyn am Schluss auf die Farben. Im dritten Frame entschied wieder die letzte Schwarze und diesmal war es Glyn, der die Nerven behielt und somit 2:1 in Führung ging. Stefan behielt dann aber im 4. Frame die Nerven nachdem Glyn bei einer guten Chance zu einem entscheidenden Break bei 24 verschoss. Somit musste Frame 5 die Entscheidung bringen. Hier legte Glyn Stefan, nachdem nur noch die Farben auf dem Tisch lagen, einen ganz harten Snooker, bei dem Stefan nur über 2 Banden und eng an anderen Kugeln vorbei Gelb treffen konnte. Beim 4. Versuch ging Weiss ganz knapp an Gelb vorbei und Glyn gab abermals ein Miss. Versuch 5 klappte danach und Stefan kam auch nochmal ins Spiel. Nachdem er jedoch Pink verschoss, konnte Glyn diese lochen und gewann schlussendlich knapp mit 3:2.
Marvin Losi – Mohan Sivasubramaniam
Das erste Frame holte sich Marvin ohne grosse Höhepunkte mit 52-22. Mohan konnte danach jedoch sofort zum 1:1 ausgleichen. Der dritte Frame war trotz einem 46er Break von Marvin schlussendlich sehr knapp und Marvin entschied den Frame erst mit der letzten Kugel für sich. Der 4. Frame ging dann wieder an Mohan, der mit 63-41 den Ausgleich herstellen konnte und somit auch in diesem Match den Decider erzwang. Dieser war hart umkämpft und Marvin gewann am Ende, indem er Pink lochen konnte mit 3:2.
Umar Ali Shaikh – Sandro Hasenfratz
Hier musste Umar die ersten beiden Frames Forfait geben und startete so mit grossem Handicap in den zweiten Tag. Danach holte sich Umar den 3. Frame und blieb somit weiterhin im Spiel. Nachdem auch der 4. Frame an Umar ging, kam es zum Decider und auch hier behielt Umar die Nerven und gewann schlussendlich mit 3:2.
Martin Moser – Urs Freitag
Der erste Frame war hart umkämpft. Urs konnte sich aber trotz eines 32er Breaks von Martin am Schluss dann doch noch vor den letzten Kugeln durchsetzen. Im zweiten Frame ging es dann sogar im die letzte Schwarze und wiederum konnte diese Urs für sich verbuchen zum 2:0. Im 3. Frame kämpfte sich Martin dann durch und konnte durch ein 67-39 zumindest mal einen weiteren Frame erzielen. Danach spielte Urs jedoch wieder seine Routine aus und gewann den 4. Frame und das Matsch.
Somit kam es zu folgenden Viertelfinals:
Luis Vetter – Marcel Müller
Hier ging Marcel in einem einseitigen Frame ziemlich schnell auf seine gewohnte Art zu spielen mit 1:0 in Führung. Doch dann kam Luis u.a. mit einem 42er Break zum sofortigen Ausgleich. Der nächste Frame war sehr umkämpft und Luis entschied ihn mit der letzten Kugel für sich. Doch Marcel konnte im 4. Frame, der auch umkämpft war, ebenfalls wieder ausgleichen. Im Decider war es dann Luis, der sich u.a. mit einem 38er Break den Halbfinaleinzug sicherte.
Tom Zimmermann – Kevin Wegmann
Kevin ging nach dem ersten Frame mit 1:0 in Führung. Danach konnte sich Tom sehr glücklich ins Match zurückkämpfen. Kevin rollte die Weisse Kugel nämlich beim Lochversuch der letzten Schwarzen unglückglich in die Tasche. Somit stand es nach 2 Frames 1:1. Im dritten Frame konnte Kevin aber dann wieder kontern und gewann diesen mit 58-26. Danach ging Tom u.a. durch ein 34er Break schnell hoch in Führung, bevor auch Kevin ein schönes 30er Break spielen konnte. Schlussendlich gewann Tom jedoch diesen Frame deutlich 75-30. Somit stand jetzt bereits der 2. Decider für Tom an diesem Tag an. Und hier war die Dramatik mit Händen zu greifen. Kevin lag schon 22 Punkte in Führung, wo die Farben noch auf dem Tisch lagen und verschoss danach eine nicht so schwierige Blaue. Der Save von Kevin misslang danach jedoch, und Blau blieb vor der Mitteltasche liegen. Tom pottete sie und fast auch noch Weiss dazu. Dann spielte er weiter offensiv und lochte auch eine sehr schwierige Pink. Nun war es ein Blackballgame im Decider und Tom nahm sich ein Herz und pottete die Schwarze, die fast 1m vom Loch weg ca. 15cm von der langen Bade entfernt lag zum glücklichen Sieg eines sehr interessanten Snookermatches.
Glyn Atherton – Marvin Losi
Dieses Vertelfinale war eine klare Angelegenheit zu Gunsten von Marvin. Er gewann mit 3:0 und spielte dabei Breaks von 68, 59, 30 und 27 Punkten. Dies war sicherlich die konstanteste Leistung eines Spielers bislang am Finaltag. Glyn konnte da nur im 3. Frame kurzzeitig mit einem 36er Break dagegenhalten.
Urs Freitag - Umar Ali Shaikh
Im ersten Frame ging Urs durch ein 70-41 in Führung. Danach kam Umar vor allem am Ende des zweiten Frames auf die Farben besser ins Spiel und gewann diesen zum 1:1 Ausgleich. Diesen Schwung nahm Umar, der am heutigen Tag bislang stark gespielt hatte, dann im nächsten Frame voll mit und gewann diesen deutlich. Er konnte sogar ein 52er Break schiessen. Im vierten Frame kämpfte sich Urs jedoch wieder heran und gewann mit starken Nerven auf Schwarz, um auch hier wieder ein Entscheidungsframe zu erzwingen. Diesen spielte Urs dann solide mit 74-19 nach Hause, um verdient ins Halbfinale einzuziehen.
Die Halbfinals des Chrismas Open standen somit fest:
Luis Vetter – Tom Zimmermann
Ein furioser Start von Tom mit Breaks von 52 und 22 brachten ihm eine rasche 1:0 Führung. Diese musste Tom nach dem 2. Frame wieder preisgeben, den Luis mit Breaks von 27 und 25 für sich entscheiden konnte. Im Dritten war die Reihe wieder an Tom, mit 64 – 26, ehe sich Luis mit 61 – 35 in den Dicider retten konnte. Wird es Tom auch dieses Mal gelingen, den Entscheidungsframe zu gewinnen? Die Antwort lautete JA. Wenn auch denkbar knapp und spannend bis am Schluss, konnte sich letztendlich Tom mit 49 – 39 den 1. Finalplatz sichern.
Marvin Losi – Urs Freitag
Urs erwischte den besseren Start und konnte mit 82:14 den ersten Frame klar für sich buchen. Dass Marvin nach dem 2. Frame bereits 0:2 in Rückstand liegen würde, hätte nach seinem fulminanten Auftritt im Viertelfinale wohl keiner vorausgesagt. Im dritten Frame endlich gelang Marvin eine Reaktion und er konnte sich diesen mit 67 – 33 holen. Auch den 4. Frame konnte sich Marvin mit 63 – 41 holen und somit musste auch das 2. Halbfinale im Decider entschieden werden. Der entscheidende Frame blieb bis zur allerletzten Kugel spannend. Brauchte doch Urs bei Pink einen Snooker uns schaffte es auch, während Pink direkt vor der Ecktasche liegen blieb, die Weisse hinter Schwarz safe zu legen. Marvin verfehlte prompt, und Urs konnte Pink problemlos buchen, zu seinem Bedauern geriet die Weisse aber zu kurz, so dass Schwarz ein zu schwieriger Stoss war. Letztendlich hatte Marvin das Glück auf seiner Seite und konnte sich für das Finale qualifizieren.
Somit lautete das Finale:
Tom Zimmermann – Marvin Losi
Schon der erste Frame hatte es in sich und wurde erst auf Schwarz entschieden. Einmal mehr am heutigen Tag schaffte es Tom, eine schwierige Schwarze mit höchster Konzentration zu lochen. Damit hiess es 1 – 0 für Tom. Diese Konzentration schaffte es Tom, mit in den zweiten Frame zu nehmen. Dank einem 36er Break konnte er auch diesen Frame sichern und somit 2 – 0 vorentscheidend in Führung gehen. Oder sollte es Marvin wieder gelingen, einen 0 – 2 Rückstand in einen Sieg umzuwandeln? Seine Antwort war auf jeden Fall markant, er wollte sich nicht einfach so 3 – 0 abservieren lassen. Mit einem klaren Resultat von 85 – 5 entschied Marvin den 3 Frame für sich, um somit auf 1 – 2 zu verkürzen. Und zum Abschluss gab es nochmals einen sehr umkämpften Frame, wie schon im ersten. Marvin war nach einem 24er Break zwischenzeitlich 40 Punkte vor und alles schien auf einen Decider hinaus zu laufen. Tom jedoch kämpfte sich mit einem 27er Break zurück ins Spiel, um den Frame und das Turnier letztendlich auf die letzte Schwarze zu seinen Gunsten zu entscheiden. Wir gratulieren Tom zu seinem Sieg und einem äusserst nervenstarken Spiel, in welchem er in den entscheidenden Momenten höchstkonzentriert blieb. Damit war auch klar, dass Luis Vetter mit seinem Highest Break von 83 Punkten die CHF 100.- extra Prämie entgegennehmen durfte. Herzliche Gratulation!
Das Billard 88 und der Snooker Club Indian dankt allen Teilnehmern und Helfern für eine erfolgreiche Austragung des 6. Aargauer Christmas Open. Ein weiterer Dank gebührt Michael Wapf, der sich freundlicherweise als Schiedsrichter zur Verfügung stellte und das Finale souverän leitete. Wir wünschen Allen frohe Festtage und einen guten Jahres – Endspurt!
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