Erneut volles Tableau mit 48 Teilnehmern am diesjährigen Round Robin Open. Vier 6er-Gruppen starteten am Morgen um 9:30 Uhr und die restlichen 4 am Nachmittag.
Morgengruppen:
Bereits am morgen kassierte ein Spieler leider ein Forfait des 1. Spieles, nicht weil er etwa zu spät aufgestanden war, nein, weil er in Zürich in den falschen Zug eingestiegen ist (ohne Halt bis Basel…). Somit kam er natürlich zwangsbedingt viel zu spät an und verlor auch den 1. Frame des 2. Matches forfait. Trotzdem gelang es ihm, sich für Sonntag zu qualifizieren, da pro Gruppe die Besten 4 weiter kamen. Alle anderen Spiele konnten standesgemäss gespielt werden. Grössere Überraschungen blieben aus, einzig in der Gruppe 1 wurde es sehr knapp um den Gruppensieg, da 3 Spieler mit 10 Punkten die Spitze anführten, Oliver Wäfler, Stefan Schneider und Christian Heid. Da bis aufs Break die restlichen Kriterien bei allen gleich waren, musste zuerst das höhere Break für den Gruppensieg entscheiden. Das 35er von Oliver Wäfler setzte sich dabei knapp gegen die anderen beiden durch und somit wurde er Gruppenerster. Zwischen Christian Heid und Stefan Schneider ging’s danach mit den Kriterien wieder von vorne los und dabei hatte Stefan Schneider die Direktbegegnung gegen Christian Heid gewonnen und wurde somit 2, trotz des höheren Breaks von Christian Heid. Junya Ogasawara konnte sich hier als 4. ebenfalls noch auf Sonntag freuen.
Die weiteren Gruppensieger wurden Marcel Müller aus Gruppe 2, Dominik Haug aus Gruppe 4 und Mohanraj Sivasubramaniam aus Gruppe 3, dem es als einziger gelang, all seine Partien zu gewinnen.
Das höchste Break der Morgengruppe schoss Dennis Furrer. Sein 60er im letzten Gruppenspiel gegen Branko Radisavljevic reichte ihm aber trotzdem nur zu einem Unentschieden und dem 2. Gruppenrang hinter Marcel Müller.
Nachmittagsgruppen:
Mit einem Knaller ging’s in den Nachmittagsgruppen los. Alexander Ursenbacher, der Topfavorit des Turniers schoss gleich in seinem ersten Spiel gegen Frederic Jankowski im ersten Frame ein 52er und 46er Break. Nicht genug damit! Im 2. wollte er nicht zwei ‚kleine’ Breaks schiessen, sondern ein grosses… Dies schaffte er fast auch, denn nach dem 22er zum Start des 2. Frames liess er ein Century folgen, genau 105 Punkte, was auch zum höchsten Turnierbreak reichen sollte (fast deshalb, weil trotzdem auch noch ein ’kleines’ Break in diesem Frame war). Klar dass er seine Gruppe deutlich gewann vor dem überraschend starken Stefan Vetter und den beiden punktgleichen Filipe Cardoso und Manfred Leumann.
In Gruppe 5 konnte sich der für Denis Klaua eingesprungene Armin Rahmati vor dem Deutschen Sebastian Stein durchsetzen. Bibbern musste hier Kevin Wegmann, der sich als 4. nur knapp für die Finalrunde qualifizierte. Thomas Stettler reichte es mit 6 Punkten (3 Unentschieden und einem Sieg bei nur einer Niederlage!) und einem 26er Break leider nicht unter die besten 4 dieser Gruppe…
Auch Tom Zimmermann setzte sich in der stark besetzten Gruppe 6 ohne Spielverlust klar durch. Marvin Losi wurde hier 2.
Die Gruppe 7 konnte von dem aus Portugal angereisten Francisco Domingues vor Urs Freitag gewonnen werden. Luis Vetter, der jüngste Teilnehmer, wurde 3. vor Duncan Bruce.
Dass die Tische immer in bestem Zustand waren, dafür sorgte das sich freiwillig zur Verfügung gestellte Team mit den 4 Helfern, welches nach jedem(!) Gruppenmatch den Tisch jeweils wieder abbürsteten und die Bälle in der Ballreinigungsmaschine reinigten. Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle für diesen hervorragenden Service.
Finaltag Sonntag:
Mit 32 Spielern konnte es am Sonntagmorgen in die KO-Phase gehen. Die 1/16-Finals wurden auf ‚Best of 3’ gespielt, danach alle Runden auf ‚Best of 5’. Nur Manfred Leumann konnte krankheitsbedingt leider nicht erscheinen.
Roger Muths, der sich das erste Mal an einem Open für die Finalrunde qualifizieren konnte, bekam es gleich mit Alexander Ursenbacher zu tun. Erwartungsgemäss wurde es eine klare Angelegenheit mit dem Sieg von Alex. Marvin Losi hatte gegen Thomas Grendelmeier einen sehr starken Gegner und musste bis zur letzten Schwarzen, nach 0:1 Rückstand, kämpfen ohne Ende. Trotzdem rettete er sich noch hauchdünn über die Ziellinie zur nächsten Runde.
Markus Lebong konnte mit einem Sieg gegen Urs Freitag, trotz 0:1 Rückstand nach Frame 1 überraschen. Der gewohnt Turnierstarke Dominik Haug setzte sich gegen Kevin Wegmann mit 2:1 durch.
Jungster Luis Vetter bekam es gleich mit Stefan Schneider zu tun und verlangte ihm alles ab. Frame 1 ging auf die letzte Schwarze an Stefan Schneider. In Frame 2 musste ebenfalls die letzte Schwarze entscheiden, diesmal zu Gunsten von Luis. Und wenn es die beiden schon einmal spannend machten, dann wollten sie dies auch in Frame 3 so beibehalten, schien es. Auch im Entscheidungsframe musste wieder die allerletzte Schwarze entscheiden und diesmal konnte erneut Stefan Schneider den letzten Ball einlochen, obwohl es Chancen für Luis gegeben hätte. Sein Vater, Stefan Vetter, schaffte dafür die nächste Runde im Spiel gegen Umar Shaikh. In allen anderen Partien gab es keine grösseren Überraschungen.
Marvin Losi zeigte gegen Duncan Bruce einen klaren 3:0 Sieg. Auch Stefan Vetter wollte weiter nach vorne und schlug Dominik Haug ebenfalls 3:1. Mehr Mühe hatte Stefan Schneider gegen Marcel Müller, wo der Decider zu Gunsten von Schneider entscheiden musste. In den anderen Partien ging das Ergebnis jeweils an den Favoriten.
Die ¼-Finals wurden alle von Schiedsrichtern geleitet und verhiessen spannende Duelle, eines zwischen zweier jungen Kontrahenten. Alex musste bereits gegen Marvin ran... 1. Frame klare Sache für Alex mit einem 67er und 48er Break! Wow, das ging ja schon mal richtig ab. Losi liess sich davon jedoch nicht beirren und konterte in Frame 2 mit einem starken 71er Break. Danach war in Frame 3 und 4 jedoch Ursenbacher wieder mehrheitlich am Tisch mit Breaks von 52 und 97 (bei 97 leider Braun verschossen fürs Century) sicherte er sich den Sieg.
Stefan Vetter hatte gegen Stefan Schneider bereits einen 2:0 Vorsprung, doch danach konnte der letztjährige CH-Meister das Spiel noch zu einem 3:2 Sieg drehen.
Ähnliches gelang auch Mohanraj Sivasubramaniam im Spiel gegen Dennis Furrer. Dennis lag bereits mit 2:1 vorne, konnte jedoch den Sack nicht zu machen und musste Mohan schliesslich ziehen lassen.
Tom Zimmermann konnte gegen den überraschend weit gekommenen Davood Naddaf seiner Favoritenrolle gerecht werden und gewann das Match schliesslich klar mit 3:0.
½-Finals:
Die ½-Finals wurden eine relativ klare Angelegenheit. Tom Zimmermann setzte sich mit gutem potting gegen Mohan mit 3:0 durch, während auch Alexander Ursenbacher, trotz kurzzeitigem 1:1 dieSache gegen Stefan Schneider letztendlich kurz und schmerzlos klar machte.
Tom Zimmermann, Alexander Ursenbacher, Stefan Schneider, Mohanraj Sivasubramaniam
Somit trafen sich wieder einmal Tom Zimmermann und Alexander Ursenbacher in einem Finale, von welchem die meisten eine klare Angelegenheit für den Ex-Profi erwarteten. Nach Frame 1 fühlte man sich seiner Ansicht bestätigt. Danach ging’s jedoch los. Tom pottete sehr gut und sicherte sich mit zwei 30er-Breaks den 2. Frame. Im 3. Frame schoss Alex ein 52er Break, was jedoch nicht reichen sollte, denn Tom gewann auch diesen Frame knapp mit 69:64. In den beiden letzten Frames konnte sich ein doch etwas angeschlagener Alex noch über die Runden retten und den diesjährigen Turniersieg, den alle von ihm erwartet hatten, einfahren. Nebst dem Siegercheck über CHF 1000.- und dem Pokal durfte sich Alex auch noch über sein 105er Break freuen, welches ihm nochmals CHF 105.- einbrachte.
Herzliche Gratulation allen Siegern, aber auch vielen Dank allen Spielern, Schiedsrichter, Zuschauer und Helfer, die dieses Turnier wieder einmal zu einem besonderen Erlebnis werden liessen.
Markus Menzi
Round Robin Billards
Rohrstrasse 44
8152 Glattbrugg
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