Vom 11. bis 13. April fand einmal mehr das beliebte Züri-Open statt. 60 Spieler waren angemeldet, darunter auch einige Teilnehmer aus den umliegenden Nachbarländern.
Bereits am Freitagabend um 18 Uhr ging es mit den ersten vier 5er-Gruppen an die 8 Tische. Für die Finalrunde vom Sonntag wurden aus 12 Gruppen die 32 Besten gesucht. Somit durfte sich jeweils der Gruppensieger, sowie der Gruppenzweite über ein sicheres Weiterkommen freuen. Die weiteren 8 verbleibenden Finalrundenteilnehmer wurden aus den 8 Besten Gruppendritten der insgesamt 12 Gruppen ermittelt.
Freitag 18 Uhr (Gruppen A – D)
Raoul Niederreuther konnte die Gruppe A souverän dominieren und sich klar vor Dennis Furrer und Umar Shaikh, welche 2. und 3. wurden, qualifizieren. Im ersten Spiel von Raoul gegen Dennis spielte Raoul wie von einem anderen Stern und liess dem Junior keine Chance. Dafür zeigte Dennis gegen Umar Shaikh seine Stärken und schoss sich mit 37 und 32er Break zum Sieg. Erwin Käslin vermochte Dennis Furrer im letzten Spiel noch einen wichtigen Frame abzunehmen und hätte ihn beinahe noch besiegt. Auch Umar Shaikh konnte im letzten Spiel noch einen wichtigen Frame gegen Raoul Niederreuther holen, was ihm zur Finalqualifikation als Gruppendritter reichte.
Die Gruppe B ging ganz klar an das in der Poolszene bestens bekannte Jungtalent aus dem Bernbiet, Michael Schneider. Er gab keinen einzigen Frame ab und erzielte gegen Sinan Cetinkaya auch ein schönes 45 und 35er Break. Im Spiel gegen Rafael Giger unterstrich Michael seine Stärke und schoss in seinem letzten Frame des Abends erneut ein befreiendes 42er Break. Auch Roger Muths spielte konstant, konnte überraschenderweise Sinan Cetinkaya einen Frame abnehmen und somit Sinan’s Weiterkommen auf die Probe stellen. Da im nachfolgenden Spiel zwischen Marc Stauffiger und Sinan Cetinkaya ebenfalls ‚nur’ ein 1:1 resultierte, kam es auf die letzte Begegnung zwischen Rafael Giger vs Sinan Cetinkaya, sowie Roger Muths vs Marc Stauffiger an. Für Sinan, Rafael und Roger wäre bei günstiger Konstellation ein Weiterkommen noch möglich gewesen. Da das Spiel zwischen Marc Stauffiger und Roger Muths zugunsten von ersterem ausfiel, hätte Rafael Giger ein Unentschieden für den 2. Rang gereicht, aber Sinan Cetinkaya drehte nun auf und schoss sich mit einem schönen und nötigen 39er Break als Gruppenzweiter knapp in die Sonntagsrunde. Rafael Giger als Gruppendrittem sollte es leider nicht mehr reichen.
Gruppe C sollte letztlich von Tom Zimmermann gewonnen werden, der gleich zu Beginn gegen den zuvor ebenfalls gut gestarteten Markus Baumann (Unentschieden gegen Martin Broder) zeigte, was in ihm steckt. Für seinen Sieg gegen Baumann erzielte er ein starkes 42er Break in Frame 2. Danach musste Tom in seinem zweiten Spiel dem ebenfalls in Lauerposition wartenden Martin Broder seinen einzigen Frame abgeben, bevor er gegen Uwe Kleinschmidt und Jürg Alder mit Breaks von 43, 33, 31 und 27 die letzten beiden Spiele gewann. Martin Broder wurde klarer Gruppenzweiter. Markus Baumann reichte es als 3. dieser Gruppe leider nicht zur Finalquali.
In Gruppe D ging es enger zu und her. Franz Stähli musste seinen beiden Gegnern Duncan Bruce und Pascal Seiler je einen Frame zugestehen, während er gegen Pascal Kettenhummer einen Sieg verzeichnen konnte. Da Bela Gyomlay aus seinen ersten 3 Matches bereits 7 Punkte entführen konnte und auch Pascal Seiler vor der Schlussrunde bereits mit 5 Zählern da stand, musste für Franz Stähli unbedingt ein Sieg im letzten Spiel gegen Bela Gyomlay her. Stähli hielt dem Druck stand und holte sich als Gruppenerster das Finalrundenticket. Die Partie zwischen Pascal Seiler und Duncan Bruce musste somit über die weiteren 1-2 Sonntagsplätze entscheiden. Bei einem Sieg von Pascal Seiler wäre er klarer Zweiter geworden, doch Duncan Bruce hatte etwas dagegen. Er schoss im 1. Frame das höchste Break (47) dieses Abends und liess die Hoffnung auf einen 3. Gruppenrang von Pascal Seiler auch in Frame 2 schnell versiegen. Mit seinem Sieg und dem höchsten Tagesbreak qualifizierte sich Duncan Bruce ebenfalls noch als 3. für Sonntag. Mit dieser Konstellation wurde Bela Gyomlay letztlich verdienter 2. dieser Gruppe. Erwähnenswert ebenfalls noch das 43er Break von Franz Stähli im Spiel gegen Duncan Bruce, in welchem sie sich die Bälle anscheinend recht um die Ohren gehauen haben müssen (30, 24 und 22er Breaks).
Samstag 11 Uhr (Gruppen E – H)
Die vier Morgengruppen des Samstags mussten erst um 11 Uhr starten, was für den einen oder anderen sicher noch ein wenig ausschlafen bedeutete.
Nichtsdestotrotz war Frederic Jankowski in Gruppe E bereits voll da, liess seinen ersten drei Gegnern (Markus Berliat, Carmine Cristiano und Marco Stellato) keine grossen Chancen, schoss ausserdem noch ein schönes 32er Break und stand vor dem Schlussspiel bereits als sicherer Gruppensieger fest. Dieses musste er gegen Mohanraj Sivasubramaniam bestreiten, der bislang alles nur Unentschieden erzielt hatte. So sollte es auch hier bleiben und somit verpasste Mohan ein Weiterkommen, welches durch einen Sieg gegen Frederic Jankowski noch möglich gewesen wäre. Trotzdem war es für Mohan sicher hart, ohne ein Spiel zu verlieren nur Gruppenvorletzter zu werden. Um so spannender war also die Ausgangslage um den 2. Gruppenrang. Marco Stellato konnte nach Unentschieden gegen Carmine Cristiano und bemerkenswerterweise auch gegen Mohanraj Sivasubramaniam, sowie einem Sieg gegen Markus Berliat in der letzten Runde nur noch zuschauen und hoffen, dass sich Fredi Jankowski einen Frame gegen Mohan holt und Carmine Cristiano bei einem Sieg gegen Markus Berliat kein Break höher als 23 schiesst. Genau so kam es dann auch und somit durfte sich Marco Stellato bei seiner ersten, grösseren Turnierteilnahme gleich über einen Finalrundeneinzug freuen. Ganz knapp nicht gereicht hat es Carmine Cristiano, der zwar punktgleich mit Marco Stellato war, jedoch kein zählbares Break vorzuweisen hatte.
Die Gruppe F wurde von Thomas Grendelmeier dominiert. Er gab nur einen einzigen Frame, gleich im Startspiel gegen die 11 jährige Nachwuchshoffnung Luis Vetter, ab. Thomas Grendelmeier schoss dort in Frame 2 auch gleich ein schönes 37er Break, welches das höchste Break der Vormittagsgruppen bleiben sollte. Ganz spannend wurde die Partie zwischen Harald Pfanner und Luis Vetter. Luis verlor dieses Spiel nur ganz knapp 2x auf die letzte Schwarze und hätte genausogut auch gewinnen können. Er liess sich jedoch absolut nichts davon anmerken, nahm diese Begebenheit wie ein ganz grosser an und gratulierte Harald Pfanner mit einem Lachen im Gesicht. Davon könnte sich manch ein erfahrender Erwachsener eine grosse Scheibe abschneiden… Dafür erhielt Sunshine Luis gegen Davood Naddaf in seinem letzten Spiel dann auch den Lohn, welches er doch noch verdient mit 2:0 gewann, obwohl für ihn eine Finalqualifikation nicht mehr drin lag. Bravo Luis!
Die Plätze 2 und 3 dieser Gruppe teilten sich Harald Pfanner und Oliver Wäfler. Beide hatten gleich viele Punkte auf dem Konto und spielten gegeneinander Unentschieden. Somit war das höhere Break von Harald Pfanner (27) den Ausschlag für den 2. Gruppenrang. Oliver qualifizierte sich aber als 3. dennoch für Sonntag.
Da Denis Klaua krankheitsbedingt absagen musste, war die Gruppe G eine rein zürcherische Angelegenheit unter Clubkollegen. Dominik Haug konnte die Gruppe, ohne ein höheres Break zu schiessen, klar gewinnen. Nachdem er im Startspiel gegen Kurt Schmid noch einen Frame verlor, setzte er sich danach gegen die beiden anderen Kontrahenten (Kevin Wegmann und Sascha Frey) mit 2:0 durch. Kevin Wegmann durfte sich als Gruppenzweiter den Sonntag auch reservieren, wie auch Kurt Schmid, der sich als 3. ebenfalls noch ins Finaltableau einfügen konnte.
In der Gruppe H zeigte Altmeister Urs Freitag nochmals allen seinen innerschweizerischen Kampfgeist. Ohne Frameverlust reihte er sich ganz klar zuoberst in die Rangliste dieser Gruppe ein. Ein schönes 34er Break gegen Armin Rahmati, gefolgt von einem 31er gegen Jürg Herren, sowie einem 32er gegen Branko Radisavljevic liess keine Zweifel aufkommen. Christian Heid seinerseits spielte ebenfalls eine starke Vorrunde und musste nur das Spiel gegen Urs Freitag abgeben. Die restlichen 3 Partien gewann er alle mit 2:0 inkl. 26er Break gegen Branko Radisavljevic. Den 2. Gruppenplatz hatte er sich damit redlich verdient. Aber auch der 3. dieser Gruppe konnte sich noch für den Sonntag qualifizieren. Branko Radisavljevic hätte dazu aber sein letztes Spiel gegen Urs Freitag sowie zuvor auch die Partie gegen Armin Rahmati gewinnen müssen, was leider nicht der Fall war. Deshalb durfte sich auch Armin Rahmati auf die Sonntagsrunde freuen, musste sich aber auf einen harten Gegner dort einstellen.
Samstag 16 Uhr (Gruppen I – L)
In den Abendspielen wird zuerst über die Gruppe K berichtet. Dies aus dem einfachen Grund, weil Gruppe I noch Einfluss auf diese Gruppe haben sollte. Der französische Topspieler Stephane Ochoiski spielte diese Gruppe ohne Frameabgabe durch und erzielte ein 37er Break gegen Tomas Faoro, sowie ein 33er gegen Marcel Müller. Marcel Müller kam seinerseits gegen Thomas Stettler, sowie auch gegen Markus Kiefer nicht über ein unentschieden hinaus! Somit stand er vor dem Schlussspiel gegen Tomas Faoro mit nur 2 Punkten aus 3 Spielen da. Faoro wiederum wusste, dass er, egal wie sein Spiel gegen Müller enden würde, bereits als sicherer 2. mit seinen Siegen gegen Markus Kiefer und Thomas Stettler weiter war. Ein Sieg für Marcel Müller war also oberste Pflicht, damit er sich überhaupt noch eine kleine Chance, um als letzter Gruppendritter weiter zu kommen, erhalten konnte. Diesen Sieg machte sich Marcel dann gegen Tomas Faoro auch zur Wirklichkeit, stand nun mit 5 Punkten und einem 33er Break zuhinterst auf der Warteliste und musste schauen, was sich in Gruppe I tat.
Die Gruppe I hatte es in sich und war an Dramatik kaum zu überbieten. Murat Ayas setzte sich in seinen 3 ersten Matches erwartungsgemäss mit einem Sieg durch und wusste sich vor dem Schlussspiel gegen Thomas Pfanner schon als sicherer Gruppensieger. Filippe Cardoso spielte ebenfalls eine gute Runde und kam auf 2 Siege gegen Bluue Wee und Thomas Pfanner sowie ein Unentschieden gegen den Österreicher Clausdieter Franschitz. 7 Punkte reichten ihm für den sicheren 2. Platz. Was war aber mit Thomas Pfanner los? Er stand vor dem Schlussspiel mit 4 Punkten (Sieg gegen CD Franschitz und Unentschieden gegen Bluue Wee) da. Sein letzter Gegner war niemand geringerer, als Murat Ayas, der momentan Führende der CH-Meisterschaftsrangliste! Da Marcel Müller, sowie auch alle anderen Spiele zu diesem Zeitpunkt schon fertig waren, wusste Thomas, dass er mindestens einen Frame, sowie ein Break höher als 33, oder einen Sieg gegen Murat brauchte, um sich als Gruppendritter noch qualifizieren zu können. Angespannte, hochkonzentrierte Stimmung mit noch mehreren verbliebenen Zuschauern (auch Marcel Müller) erlebten einen völlig fokussierten Thomas Pfanner, der nur eines wollte, den Sieg gegen die CH-Nr. 1. Jeder Ball von Thomas kam so, wie er ihn geplant hatte, zwar keine hohen Breaks, dafür aber im richtigen Moment wieder eine starke Safety. Ayas war wohl etwas verwirrt von der Entschlossenheit Thomas’s und beging den einen oder anderen kleinen Fehler, welcher Thomas sofort wieder auszunutzen wusste. Thomas schoss schliesslich eine 22er Clearance, welche ihm zum Sieg in Frame 1 reichte. Noch war aber das Break nicht da, somit 2. Frame gewinnen oder Break 34 schiessen. Es war mucksmäuschenstill. Ayas legte ein starkes 30er Break hin, doch Thomas wurde nur noch ruhiger und konzentrierter. Mit sehr starkem Potting und überlegtem, cleverem Spiel wusste er doch tatsächlich die Nr. 1 zum wanken zu bringen und letztendlich zu knacken! Hochverdienter Sieg unter tosendem Applaus nach dem Spiel seines Lebens und die Quali für Sonntag waren sein Lohn dafür. Somit war für Marcel Müller der Zug für Sonntag zur Überraschung aller bereits abgefahren…
Marvin Losi konnte in Gruppe J seine Form von der Amateur EM mitnehmen und sich mit dem Gruppensieg auf Sonntag vorbereiten. Mike Toth spielte ebenfalls eine hervorragende Gruppenphase. Mit Siegen gegen Markus Lebong, und Andre Gruss, sowie einem Unentschieden gegen Jannick Kurzen wartete er im letzten Spiel noch auf Marvin Losi. Marvin holte sich den ersten Frame mit einem 32er Break. Aber dann drehte Mike total auf und konterte in Frame 2 mit einem wunderschönen 42er Break! 1:1 war das verdiente Ergebnis plus Rang 2 dieser Gruppe. Auf Rang 3 kam Markus Lebong, der gegen Andre Gruss noch ein 26er hinlegen konnte. Er war mit 6 Punkten ebenfalls für Sonntag qualifiziert.
In der Gruppe L spielte der französische Jungstar Yannick Tarillon. Er spielte solide und gewann gegen Ivica Grabovac und Urs Pfister bevor er gegen Stefan Schneider antreten musste. Aber auch hier zeigte Yannick seine Klasse und schoss die Nr. 3 der aktuellen Open-Rangliste sang und klanglos mit 2:0 weg. Nicht nur das, Tarillon spielte in diesem Spiel auch noch das höchste Turnierbreak von 57, welches ihm zum Schluss noch eine Prämie von Fr. 100.- einbringen sollte. Um so überraschender war danach der Erfolg von Stefan Hardegger, der dem Franzosen einen wichtigen Frame abnehmen konnte. Starke Leistung! Stefan Schneider klassierte sich als 2. dieser Gruppe und dank Stefan Hardegger’s Framegewinn gegen Tarillon durfte auch er sich über die Sonntagsqualifikation als Gruppendritter verdient freuen.
Für die 32er KO-Runde vom Sonntag wurde der beste Gruppenerste gegen den schlechtesten Gruppendritten usw. gesetzt.
Sonntag, Finalrunde
1/16 Finals:
Einige der Favoriten hatten in den ‚Best of 3’-Matches bedeutend mehr Mühe, als man vielleicht annehmen konnte. Marco Stellato war Marvin Losi ein fast ebenbürtiger Gegner, musste sich aber dennoch mit 2:0 geschlagen geben. Ebenfalls 2:0 konnte Yannick Tarillon gegen Kurt Schmid, Murat Ayas gegen Tomas Faoro, Thomas Pfanner gegen Raoul Niederreuther und Mike Toth gegen Harald Pfanner gewinnen. Franz Stähli hatte durch das Nichterscheinen von Filippe Cardoso ohne zu spielen schon gewonnen. Stefan Hardegger hätte erneut fast einen Überraschungscoup gelandet und verlor nur knapp mit 1:2 gegen das Pooltalent Michael Schneider. Frederic Jankowski fertigte Duncan Bruce durch konzentriertes Spiel ebenfalls mit 2:1 ab. Tom Zimmermann musste gegen Oliver Wäfler einen Frame abgeben,gewann dann aber noch mit 2:1. Bela Gyomlay konnte sich nach 1:0 Vorsprung für Christian Heid in Frame 2 hauchdünn in die Verlängerung retten und gewann den Decider schliesslich. Markus Lebong forderte Urs Freitag, der ebenfalls über 3 Frames musste, ehe Urs gewann, wie auch Umar Shaikh gegen Thomas Grendelmeier (2:1 für Umar). Sinan Cetinkaya konnte die Niederlage gegen Dominik Haug nicht abwenden und musste bereits schon nach den 1/16-Finals das Feld räumen. Stefan Schneider gelang es ebenfalls nicht, sich gegen Kevin Wegmann durchzusetzen! Kevin holte sich die entscheidenden letzten Bälle zum 2:1 Sieg. Im Spiel zwischen Dennis Furrer und Martin Broder brodelte es. Martin Broder trat mit nicht korrektem Tenue (kein langarm Hemd und Fliege) an und Dennis fühlte sich bei der Abstimmung aller Spieler darüber, dass Broder so trotzdem spielen darf, welche vor dem Spielstart durchgeführt wurde, übergangen. Da er sich so nicht konzentrieren wollte/konnte, wurde nach Frame 1 nach Rücksprache mit beiden beteiligten und Angebot von Broder eine Framekorrektur gemacht, so dass der letzte Frame unter normalen Bedingungen gespielt werden konnte. Martin bot eine sehr starke Gegenwehr und Dennis konzentrierte sich nun mehr aufs Spiel. Schliesslich gewann Dennis das Spiel. Trotzdem herzlichen Dank an Martin Broder, für die faire Geste inmitten seines Spiels.
Ein Spiel wurde noch nicht erwähnt, welches um 11:19 Uhr auf Tisch 1 gestartet wurde. Armin Rahmati hatte hier gegen Stephane Ochoiski anzutreten. Stephane musste wohl seinen Gegner stark unterschätzt haben oder war noch nicht richtig wach. Aber Armin bot ihm eine Snookerschlacht auf höchstem Niveau. Mit einem 31er Break legte Armin das Fundament, um Frame 1 zu gewinnen. In Frame 2 blieb Armin Rahmati weiter hochkonzentriert und seinem Spiel treu. Stephane Ochoiski schwitzte und kämpfte, aber Armin holte Punkt um Punkt. Auf Braun benötigte Ochoiski schon Snooker! Sollte der französische Star bereits in den 1/16-Finals ausscheiden? Er legte verschiedene schwierige Snooker, doch Armin schien sich aus allen Lagen befreien zu können. Schliesslich gelang es ihm dann doch nicht mehr, er verfehlte die Farbe aus dem Snooker und produzierte darauf nochmals ein unglückliches Foul. Trotzdem musste Ochoiski den Tisch abräumen, um den Frame doch noch zu gewinnen und die Verlängerung einzureichen. Der Franzose schaffte dies tatsächlich und brach damit wahrscheinlich auch Armin’s Konzentration. Der Decider ging klar zu Gunsten von Ochoiski, der sich aus dieser höchst prekären Situation für dieses mal retten konnte. Trotzdem, super Leistung von Armin Rahmati und ein spannendes Match für die Zuschauer!
1/8 – Finals
Die 1/8-Finals wurden auf ‚Best of 5’ gespielt. Klare Ergebnisse gab es zwischen Tom Zimmermann vs Franz Stähli. Tom spielte und pottete, ohne dass Franz gross reagieren konnte. Klarer 3:0 Sieg für den Luzerner gegen den Berner.
Yannick Tarillon liess gegen Bela Gyomlay ebenfalls nichts anbrennen und schoss sich mit 3:0 in die Viertelfinals.
Das Gleiche machte der Zürcher Kevin Wegmann mit Urs Freitag, wobei es hier in Frame 2 und 3 auf die letzte Schwarze ankam. Trotzdem 3:0 Sieg für Kevin.
Murat Ayas spielte stärker und schoss in Frame 2 ein 39er Break, gefolgt von einem 52er Break in Frame 3, das dem Bieler zum 3:0 gegen Umar Shaikh reichen sollte.
Mike Toth konnte einem gegen Stephane Ochoiski leid tun. Stephane war nun vom Spiel gegen Armin wachgerüttelt und schoss Breaks von 48, 43 und 27. Ebenfalls klarer Sieg für den Franzosen.
Frederic Jankowski hatte gegen Marvin Losi anzutreten. Dies sollte für den Solothurner Marvin normalerweise eine lösbare Aufgabe sein, aber was ist schon normal, wenn man gegen einen entfesselten Frederic spielt, der einfach nichts anbrennen lässt. Die ersten 2 Frames gingen relativ an den Zürcher, ehe sich Marvin sammeln konnte und den 3. Frame nach hause brachte. Doch in Frame 4 setzte Frederic erneut nach und konnte Marvin schliesslich auf die letzte Schwarze mit 3:1 niederkämpfen!
Ein hochspannendes Duell lieferten sich die Zürcher Clubkollegen Thomas Pfanner und Dominik Haug. Thomas holte sich Frame 1 mit Hilfe eines sauberen 40er Breaks. Konter von Dominik in Frame 2 auf die letzte Schwarze 1:1. Frame 3 relativ klar an Dominik, ehe sich Thomas Frame 4 mit 24er Break wieder holen konnte. Im Decider hatte Dominik die bessere Ausdauer und konnte sich diesen noch relativ klar für seine ¼ Finalqualifikation holen.
Das Juniorenduell zwischen dem Berner Michael Schneider und dem Zürcher Dennis Furrer war ebenfalls hochdramatisch. Zuerst ging Michael Schneider mit 1:0 in Führung, ehe Dennis Furrer die nächsten beiden Frames holen konnte. In Frame 4 schaffte Michael ein 24er Break, welches ihm letztendlich auch für das 2:2 reichen sollte. Im Decider schoss Dennis ebenfalls eine 24 und legte etwas vor. Doch Michael konterte und hielt den Frame bis auf die letzte Schwarze offen. Es ging hin und her und beide hatten Chancen, das Match auf Schwarz zu entscheiden. Schliesslich lag Schwarz press an Kopfbande und Weiss fast auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches. Michael war bei 55:54 für Dennis am Stoss und überlegte diverse Lösungen, ehe er zum Stoss ansetzte. Doch was geschah? Er verfehlte Schwarz um einen Bruchteil eines Millimeters und verlor so das Spiel durch Foul. Schade, dass diese Partie so entschieden wurde, aber beide hatten wirklich gutes Snooker gezeigt und hätten den Sieg verdient gehabt. Gratulation!
Somit waren alle ¼-Finalspieler bekannt, welche ab 16:00 Uhr mit den 4 Schiedsrichtern Sandy Müller, John Bontjer, Manfred Leumann und Guido Christoph an die Tische gehen konnten.
¼ - Finalspiele:
Stephane Ochoiski liess gegen Dominik Haug nichts anbrennen und holte sich relativ klar mit 3:0 das Halbfinalticket.
Tom Zimmermann wehrte sich im 1. Frame erfolgreich gegen Yannick Tarillon, schoss ein 28er Break und gewann den Frame schliesslich. Jetzt aber legte Yannick los und schoss Breaks von 33 und 49 zur 2:1 Führung. Im letzten Frame gelang keinem mehr ein höheres Break, aber Yannick liess sich den Sieg nicht mehr nehmen, 3:1 für den Franzosen.
Junior Dennis Furrer hatte sich nun gegen seinen Clubkollegen Frederic Jankowski zu behaupten. Der erste Frame ging klar zu Gunsten von Dennis mit 29er Break. Danach war aber Fredi für 2 Frames an der Reihe. Mit 24er Break konnte holte er sich Frame 2 und auch Frame 3 ging an ihn. Dennis war unter Zugzwang und musste die beiden letzten Frames gewinnen, falls er sich noch weiter qualifizieren möchte. Frame 4 wieder klar an Dennis und somit hiess es einmal mehr ‚Decider’ für ihn. Fredi spielte ein starkes 32er und Dennis ein 24er. Das Spiel war offen und einmal mehr musste die letzte Schwarze über Sieg oder Niederlage entscheiden. Es war Fredi, der dem Gegner zuerst eine einfache Vorlage hinlegte, welche Dennis dann auch zu seinen Gunsten nutzen konnte und sich so noch knapp in die Halbfinals retten konnte. Das war Spannung pur!
Aber was für eine Schlacht und Spannung war im Spiel zwischen Kevin Wegmann und Murat Ayas? Kevin holte sich Frame 1 ehe sich Murat Frame 2 sichern konnte. Nun war wieder Kevin an der Reihe und setzte den Spielstand auf 2:1. Der nächste Frame ging, wie könnte es anders sein, wieder einmal auf die letzte Schwarze… Kevin hatte die besseren Nerven und holte sich schliesslich sensationell den Sieg gegen Murat Ayas!
3 Jungtalente in den Halbfinals, kein Deutscher oder Österreicher, dafür beide angemeldeten Franzosen, wer hätte das gedacht?
½-Finals:
Yannick Tarillon und Dennis Furrer kämpften in Frame 1 auf Augenhöhe, aber Yannick holte sich diesen Frame schliesslich mit knappem Vorsprung. Dennis schoss zwar in Frame 2 erneut ein Break über 20 (24) doch auch dieser Frame ging an Yannick. In Frame 3 setzte dieser zu einem 27er Break an und machte damit den letztlich klaren 3:0 Sieg gegen Dennis formell.
Im anderen Halbfinale zwischen Kevin Wegmann und Stephane Ochoiski spielte Kevin wieder einmal einen seiner Frames, wo einfach kein Ball sicher auf dem Tisch ist. Er pottete alles, was irgendwie pottbar war und gewann Frame 1 deutlich. Stephane war gewarnt. Kevin zeigte auch in Frame 2 ein schönes 28er Break, doch die Routine und ein 29er Break von Ochoiski verhalfen ihm zum Framegewinn. In der Folge spielte Stephane erneut ein 29er und holte sich Frame 3 relativ deutlich. Kevin blieb erstaunlich ruhig und gelassen und verunsicherte den Franzosen dadurch. Im 4. Frame brauchte Kevin eine Clearance, um den Frame noch zu holen. Für Schwarz liess er sich die Weisse jedoch press an der Bande stehen und verfehlte den Frameball Schwarz um einen Millimeter. Schwarz blieb vor der Tasche stehen und Stephane sagte, danke. Respotted Black! Kevin spielte eine gute Safety, aber Ochoiski pottete Schwarz über 3 Banden in die Mitteltasche und holte sich dadurch das Spiel und die Finalquali. Kevin konnte mit dieser harten Niederlage erstaunlich stark umgehen und darf stolz auf seine Leistung am Züri-Open sein!
Finale:
Somit war das Finale eine rein französische Angelegenheit. Der Altmeister Stephane Ochoiski musste gegen seinen Schützling Yannick Tarillon antreten. Da beide noch einen längeren Heimweg vor sich hatten wurde das Finale auf beidseitigen Wunsch auf ‚Best of 3’ gekürzt.
Beide liessen ihr Können aufblitzen und zeigten den noch anwesenden Zuschauern in Frame 1 je ein 32er Break. Stephane wusste letztlich in diesem Frame mehr mit den Bällen auf dem Tisch anzufangen und holte sich schliesslich Frame 1. Yannick legte nun in Frame 2 deutlich einen Zacken zu und schoss ein wichtiges 38er Break, das von Stephane nicht mehr gekontert werden konnte; 1:1. Im 3. Frame zog Yannick mit kleineren Breaks immer weiter davon, bis Stephane schon Snooker brauchte. Er versuchte diese zwar zu legen, doch letztlich pottete Yannick den entscheidenden Ball und Stephane konnte nur noch seinem Schüler gratulieren.
Auch wir gratulieren den beiden und natürlich auch allen anderen Spielern, die das Züri-Open einmal mehr zu einem spannenden, schönen und erfolgreichen Event werden liessen. Durch die Anwesenheit, die Fairness, die gute Laune und vieles mehr, die jede/r mitgebracht hat, sind diese 3 Tage zu einem unvergesslichen Event geworden. Herzlichen Dank auch an alle Schiedsrichter, Helfer und Zuschauer. Auch euch braucht es, damit Events von dieser Grösse überhaupt erfolgreich durchgeführt werden können. Wir freuen uns darauf, im Herbst mit weiteren grossen Turnieren an neuer Spielstätte für euch da sein zu dürfen und wünschen allen eine erfolgreiche SM und eine schöne Sommerpause danach. Ach ja, jetzt freuen wir uns natürlich auch auf die anstehende Snooker-WM, die in den nächsten 2 Wochen von Eurosport und BBC2 übertragen wird. Bis bald!
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